Freitag, 18. November 2011

Möbius Bewusstsein - Einsichten einer Wissenschafterin

Das Möbius-Bewusstsein: Warum es paranormale Fähigkeiten gibt und wie wir sie trainieren könnenDie Neurophysiologin Diane Hennacy Powell beschreibt in diesem sehr gut lesbaren Buch Ihr Verständnis von Bewusstsein. Die ersten rund 180 Seiten haben zwar eher anektotischen Wert, reiht sie doch viele Forschungsergebnisse aneinander, die einigen Lesern vermutlich schon bekannt sein dürften. Doch im hinteren Teil des Buches wird's richtig spannend, weil Sie dann endlich mit wissenschaftlichen Erklärungsmodellen und eigenen Theorien für die vorab beschriebenen Phänomene rausrückt. Dabei kommt auch sie natürlich nicht um die moderne Physik herum. Ihre Erklärungen konzentrieren sich primär auf die Stringtheorie (S. 247 - 250): "Die grundlegenden Bausteine unseres Universums sind den Stringtheorien zufolge winzige vibrierende Strings und nicht die uns bekannten Elementarteilchen. […] Strings sind mehr als 100 Milliarden Milliarden Mal kleiner als ein Elektron […] Strings sind in steter Vibration begriffen. […] Vibrationen sorgen für Vernetztheit aufgrund eines physikalischen Phänomens, das als „Resonanz“ bezeichnet wird. […] Wird das Vibrationsmuster eines Strings geändert, dann schwingt sich der zweite String entweder darauf ein oder er hilft dem ersten, sein ursprüngliches Schwingungsmuster wiederaufzunehmen. […] Das Resonanzprinzip lässt uns auf andere Menschen mit ähnlichem „Bauplan“ positiv reagieren. Das bedeutet beispielsweise, dass Vertreter einer biologischen Art auf der subatomaren Ebene gleiche Schwingungsmuster aufweisen, da sie viele Gene und physische Charakteristika teilen. Bis zu einem gwissen Grad jedoch ist Resonanz auch artübergreifend möglich, da auch Tiere unterschiedlicher Arten immer noch viele Gene gemeinsam haben. Je näher wir uns genetisch stehen, desto höher ist der Grad subatomarer Resonanz. […] Die Junk-DNS umfasst 98% der vererbten DNS unserer Chromosomen. Trotzdem gehört sie nicht zum Genom, da sie keine verwertbare Information enthält. Ihre Funktion ist bislang unklar, aber sie könnte für ein erhöhtes Resonanzpotential zwischen uns und nahen Verwandten sorgen."
Etwas weiter hinten im Buch kann man dann nachlesen, dass wir Menschen selber lebende Hologramme sind, weil in jeder Körperzelle die gesamte genetische Information vorhanden ist. Sie schreibt weiter:

"Dabei geht es nicht nur darum, dass in unseren Zellen Informationen über den gesamten Körper enthalten sind. Dass Teile unseres Körpers verkleinerte Repräsentationen des gesamten Körpers enthalten können, wurde in den verschiedensten Kulturen voneinander unabhängig empirisch festgestellt. Ein Beispiel für diese Art Körper-Hologramm ist die Fussreflexzonentherapie. […] Die Reflexzonentherapie war schon im alten Ägypten bekannt. […]Auch bei den Medizinmännern der nordamerikanischen Indianer war und ist die Reflexzonentherapie bekannt.[…] Die Irisdiagnostik ist ein weiteres Beispiel für Holografie im Körper. […] Auch die Akupunktur beruht letztlich auf der holografischen Organisation des Körpers. Bestimmte Akupunkturpunkten, zum Beispiel am Ohr, entsprechen bestimmte Körperteile. Verbindet man diese mit Linien, sieht es aus, als wäre ein kleiner Mann auf das Ohr gezeichnet worden. Auch im Gehirn wurden jene Teile markiert, in denen Körperempfindungen und Muskelkontrolle angesiedelt sind. Als die Neurochirurgen endlich eine Karte dieser Funktionen angelegt hatten, sah sie aus wie ein Männchen, ein „Homunculus“ mit besonders grossen Händen und Lippen. […] Der Neurochirurg Karl Pribram stellte die These auf, dass das Gehirn wie ein Hologramm funktioniert." (S. 299-303)

Unser Gehirn könne unter bestimmten Umständen Informationen aus dem Bewusstseinsfeld holen. Die Hirnforscher sind dabei einer chemischen Struktur namens DMT (N,N-Dimethyltryptamin) auf der Spur: DMT wird in der Zirbeldrüse produziert. Diese Drüse (auch Epiphyse genannt) liegt in der Mitte des Gehirns und wird auch als drittes Auge bezeichnet (Entwicklungsgeschichtlich war die Epiphyse wirklich einmal ein dritttes Auge auf der Schädeloberfläche, welches jedoch durch "Nichtgebrauch" und Überlagerung durch "neuere" Hirnstrukturen in die Kopfmitte verschoben wurde). DMT kann offenbar die Filterfunktion unseres Gehirns kurzfristig unterbrechen und uns so vielleicht Zugang zum uns umgebenden Bewusstseinsfeld verschaffen.

Weiter erklärt Powell, was sie unter Bewusstsein versteht: "Das Bewusstsein hat die Eigenschaften einer Kraft, die in der Nähe und der Ferne gleichermassen auf die materielle Welt einwirken kann. Die vier wichtigsten Kräfte der Physik besitzen Felder, innerhalb derer sie Materie beeinflussen können. Wenn unser Bewusstsein die fünfte physikalische Kraft ist, dann besitzt es ebenfalls ein Feld. Wie andere Felder existiert das Bewusstsein dann sowohl innerhalb als auch ausserhalb seiner Quelle." (S. 316)

Wer sich wundert, wieso das Buch "Möbiusbewusstsein" heisst, kriegt die Erklärung ziemlich weit hinten, auf S. 317: "Unser Universum ist multidimensional und hochgradig vernetzt. Diese Vernetzung sowie andere Dimensionen des Seins sind im normalen Bewusstseinszustand, in dem Innen –und Aussenwelt getrennt erscheinen, nicht ohne Weiteres sichtbar. Doch wie beim Möbiusband gehen innere und äussere Welt ineinander über. Sie wechselwirken miteinander in einem dynamischen Prozess gegenseitiger Beeinflussung."


Für Leser, die Mühe mit solchen Betrachtungsweisen haben, zitiert die Autorin auf S. 319 keinen Geringeren als Albert Einstein, der betonte, wie wichtig es sei, unsere Vorstellungen über uns selbst auf den Prüfstand zu stellen:
„Der Mensch ist Teil des Ganzen, das wir Universum nennen… Er erlebt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas, das vom Rest getrennt ist, eine Art optischer Täuschung seines Bewusstseins. Diese Täuschung ist wie ein Gefängnis für uns, es bindet uns an unsere persönlichen Wünsche und an Zuneigung für einige wenige, uns nahestehende Personen. Unsere Aufgabe sollte es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unser Mitgefühl auf alle lebenden Wesen und auf die gesamte Natur ausdehnen.“

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