Samstag, 31. März 2012

Forschung nach dem Bewusstsein

Heute war ich am am 9. Schweizer Biennale zu Wissenschaft, Technik und Ästhetik in Luzern, wo sich namhafte Wissenschaftler zur Entstehung des Bewusstseins unterhalten, und ihre neuesten Forschungen erläutert haben. Eine hoch-interessante Veranstaltung, die aber auch gezeigt hat, dass es immer noch nicht klar ist, was Bewusstsein überhaupt ist...
Besonders gefallen hat mir Stuart Hameroff, der sich mit der Erforschung der Mikrotubuli beschäftigt und mit Roger Penrose zusammen meint, dass genau an diesen Zellskelettstrukturen quantenmechanische "Schaltungen" passieren, welche unser Bewusstsein steuern. Dabei würden benachbarte Tubuli über eine Art "wireless communication" Infos direkt weitergeben (Hameroff sprach ausdrücklich nur von benachbarten Strukturen, in welchen diese Art Informationsaustausch gefunden werden konnte). Ich konnte in einer Pause persönlich kurz mit Hameroff sprechen und ihn fragen, ob demnach jede Zelle Bewusstseinsprozesse habe, da ja jede Zelle Mikrotubuli enthalte. Hameroff sagte mir, dass er dies oft gefragt werde und es sich schon vorstellen könne. Jedoch hätten Hirnzellen die höchste Dichte an Mikrotubuli und deshalb auch die meisten "Bewusstseinsprozesse" (er bezeichnet diese augenzwinkernd als "BING"). Während Neuronen etwa 40 "bings" pro Sekunde hätten, hätte eine Po-Zelle (er sprach tatsächlich vom Hintern :-) ) nur etwa 1 "bing" pro Sekunde oder noch weniger. Na ja, sooooooooooo überzeugt hat mich diese Stellungsnahme nicht, doch den Ansatz finde ich sehr spannend und Hameroff ist wirklich ein cooler Typ.

Sehr spannend fand ich auch den von Hameroff und seinem Team gefundenen Zusammenhang zwischen der Frequenz, mit der Zellen "behandelt" werden und der Mikrotubuli-Aktivität:
Hameroff schliesst daraus, dass Megahertz-Fibrationen (zB. transkranialer Ultraschall) vielleicht therapeutisch genutzt werden könnten, um die Tubuli-Aktivität im Gehirn zu erhöhen. Ich fragte Hameroff auch, ob sich in den Zellen wirklich mehr Tubuli bildeten oder ob einfach mehr Tubuli aktiviert würden. Er meinte, dass wohl beides zutreffen würde. Ich finde das hochspannend: Wenn durch Fibrationen wirklich mehr Tubuli gebildet würden, hiesse das gleichzeitig, dass diese Frequenzen die Genexprimierung beeinflussen! Neurobiologische Forschungen zeigen, dass erfahrene Meditierende ihre Gehirnfrequenz beeinflussen - somit könnten sie also über diese Frequenzänderung auch tatsächlich die eigene Genexprimierung beeinflussen!!

 Mehr Infos zu Hameroffs Forschung gibt's hier: http://www.quantumconsciousness.org/

Ebenfalls zu hören war Anirban Bandyopdhyay, der in den Bereichen Physik und Molekularelektronik am National Institute for Materials Science (NIMS) in Japan forscht. Er untersucht Mikrotubuli um zu verstehen, wie das vor rund 3 Mio. Jahren entstandene Nanogitter aufgebaut ist und funktioniert. Dabei fand er heraus, dass die elektronische Leitfähigkeit von Mikrotubuli weder durch die Grösse dieses Moleküls noch durch die Umgebungstemperatur verändert wird. Pro Mikrotubulus können 500 bits Info gespeichert werden - eine beachtliche Menge für die Kleinheit des Moleküls! Erstaunlicherweise kann ein Mikrotubulus 64 gekoppelte Einflussfaktoren gleichzeitig erinnern und verarbeiten, ohne dabei Energie zu verlieren. Vielleicht erklärt dies auch den tiefen Energieverbrauch des Gehirns, den Bandyopdhyay mit 10 hoch -21 Watt angibt. Hoch spannend fand ich die Aussage, dass Proteine miteinander kommunizieren, wenn sie sich in wässrigem Milieu befinden. Diese Kommunikation hängt offenbar ab von der Frequenz, mit der das Wasser in Schwingung versetzt wird. Die Forscher konnten auf diese Art und Weise sogar Mikrotubuli herstellen, was uns in einer Filmanimation gezeigt wurde. Bei der Gelegenheit führte Bandyopdhyay auch aus, dass Proteine miteinander kommunizieren bevor eine chemische Reaktion stattfindet. Ich finde es hochinteressant, dass Forscher, die sich für Molekularelektronik interessieren, herausfinden, dass Schwingungen mit unterschiedlichen Frequenzen via Wasser Biomoleküle beeinflussen oder gar bilden! Ich frage mich, ob unser Supercomputer (der die Kapazität der technischen Geräte um ein Vielfaches übersteigt) wohl genau das gleiche tut, wenn wir beispielsweise in der neuen Homöopathie Informationen "auf Wasser übertragen" und dann dieses "informierte Wasser" trinken. Auch Emotus informierte Wasserkristalle könnten damit erklärt werden... Mehr zur Forschung des Inders in Japan gibt's hier: http://www.anirbanlab.co.nr/ oder hier: http://samurai.nims.go.jp/Anirban_BANDYOPADHYAY-e.html

Eine kritische Betrachtung zu den Fragen rund um das Bewusstsein und Quantenprozesse findet sich hier.
http://www.datadiwan.de/netzwerk/index.htm?/experten/he_001d_.htm




Sonntag, 18. März 2012

Quantenphilosophie

Ulrich Warnke studierte Biologie, Physik, Geographie und Pädagogik und war jahrelang Universitätsdozent für Biomedizin, Biophysik, Umweltmedizin, Physiologische Psychologie und Psychosomatik, Präventivbiologie und Bionik. Er schreibt in seinem Buch "Quantenphilosophie und Spiritualität" über die Magie der Quantengesetze und den Schlüssel zu den Geheimnissen des menschlichen Seins.

Quantenphilosophie und Spiritualität - Der Schlüssel zu den Geheimnissen des menschlichen Seins

Sein Buch setzt relativ viel Vorwissen voraus, weil er viele Zusammenhänge ganz selbstverständlich erwähnt, ohne sie zu erklären. Er beginnt das Vorwort ganz einfach mit der Frage, wie es denn möglich sei, dass wir mit "unserem Willen, einem rein geistigen Prinzip, beliebig die Materie, beispielsweise unsere Arme und Beine bewegen" können.  Er schreibt auch auf der gleichen Seite: "Es gibt natürlich auch immer diejenigen, die sich keine solchen Fragen stellen, weil sie sich an das vermeintlich Selbstverständliche, an das Mess- und Berechenbare halten."(S. 10). Mich persönlich hat dieses Vorwort sehr angesprochen, und es hat mich total motiviert, in Warnkes Gedankenwelt einzutauchen.

Warnke schreibt in seinem Buch über die vermeintliche Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Spiritualität und über Erwartungen und Glaube. Auch der Placebo und der Nocebo-Effekt werden angefügt und es wird beschrieben, wie das Limbische System als Bindeglied zwischen höheren kognitiven Funktionen und emotionalen Reaktionen amtet. Gefühle können wir nicht mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen - sie werden vom Limbischen System generiert und via Neokortex ins Bewusstsein geschaltet. Interessant sind auch die Beschreibungen zur Funktion der Zirbeldrüse (S. 54-59), in welcher N,N-Dimethyltryptamin (DMT) produziert wird. DMT, ein Agonist von Serotonin, bewirkt eine weitere Steigerung der Aktivität im Limbischen System, die Unterbindung der Filterfunktion bestimmter Grosshirninstanzen und eine leichte Hemmung der linken Hemisphäre. Nach Ausschüttung von DMT haben Menschen mystische Erfahrungen, Traumhinhalte werden erst durch DMT möglich und im Sterbeprozess wird ganz besonders viel DMT ausgeschüttet. Warnke bezeichnet es als "stimulierbares Jenseintsmodul" und beschreibt, dass es bestimmte Techniken gibt, die DMT-Sekretion zu stimulieren (Schamanen aller Kulturen praktizieren solche Techniken gezielt).

Warnke macht auch einen Exkurs in die Quantenmechanik und beschreibt den wirklichen Urgrund aller Dinge als eine unermessliche Symphonie von Schwingungen und Überlagerungen von Schwingungsmustern (S. 66). Weiter beschreibt er, dass der Mensch durch lokale mentale Aktivität das universale Informationsfeld strukturieren könne und sich kontinuierlich Energie und Informationen aus dem Vakuum holen könne. "Materie besitzt das Potenzial, virtuelle Energie durch Information in Kräfte umzuwandeln und damit die Realität unserer dreidimensionalen Körperwelt zu schalten. [...] Information ist, so wie der Begriff hier gebraucht wird, ein geistiges Prinzip mit physikalischer Grundlage." (S. 72)

Etwas weiter hinten zitiert Warnke Max Planck: "Es gibt keine Materie, sondern nur ein Gewebe von Energien, dem durch intelligenten Geist Form gegeben wurde..." - Für mich ist das eine sehr schöne Umschreibung der "In-Form-ation"....

Zu Informationen kann man im Buch auch Einiges lesen, wie "Gedanken sind die vom zentralen Nervensystem, Emotionen die vom vegetativen Nervensystem verarbeiteten Informationen. [...] Bewusstsein wird damit zu einer Schnittstelle zwischen Informationsfeld und Materie." (S. 85)

Warnke zeigt auch auf, dass sich Gefühle und Gedanken nicht trennen lassen, dass Gefühle Begleitstoff der Gedanken seien. Negative Gedanken brauchen viel Energie. Diese Energie würde zusätzlich von schädlichen Noxen aus der Umwelt verbraucht. Die Folge davon: Wir hätten noch weniger Energie und würden deshalb in psychische Erkrankungen abdriften.

Wichtig finde ich auch Warnkes Einordnung in den persönlichen Erfahrungsschatz jedes Menschen: "Jede Information, die mithilfe des Bewusstseins zu einem Ich gelangt, wird vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die dieses Ich bisher gemacht hat, anders verarbeitet. [...] Wir nehmen die Aussenwelt wahr, indem wir in eine Art Resonanz mit ihr treten und unsere 'in Erwartung' befindlichen Schwingungen anregen lassen." (S. 99) 

"Wenn wir unsere Gefühle unter Kontrolle unseres Bewusstseins bringen, können wir unseren Körper im Sinne des Placeboeffekts in eine positive Richtung steuren und beliebig mit Energie aufladen." (S. 231)

Allerdings gibt auch Warnke zu, dass es nicht einfach mit dem Willen funktioniere, weil wir zuerst lernen müssten, Gefühlsäusserungen mit Vernunft/Bewusstsein zu dirigieren und umgekehrt auch die Vernunft mit dem Gefühl/Unterbewusstsein in Einklang zu bringen. So könnten wir dann zu einer Synthese von Intention und Intuition gelangen. Mir kommt da das "three minds into one mind" der alten taoistischen Schule in den Sinn...

Ganz zuhinterst in seinem Buch gibt Warnke in Kapitel 9 noch einen faszinierenden Einblick in die verborgene Weisheit der alchemistischen Geheimlehre. Für mich eines der der faszinierendsten Kapitel des Buches...

Hier kann man Warnke zuhören und -schauen:

Donnerstag, 1. März 2012

Die neue Medizin des Bewusstseins

Dawson Church, Akademiker und Energy Health Practitioner beschreibt in seinem faszinierenden Buch, wie Gedanken und Gefühle unsere Genaktivität positiv beeinflussen können. Dazu zitiert er haufenweise Studien, die teilweise er selber, die aber auch andere Forscher gemacht haben. Selbstverständlich fallen auch die Namen Oschman, Lipton und Sheldrake neben vielen anderen.
Die neue Medizin des Bewusstseins: Wie Sie mit Gedanken und Gefühlen Ihre Gene positiv beeinflussen können
Sein Buch "die neue Medizin des Bewusstseins" hat mich wirklich begeistert. Es strotzt nur so vor spannenden Studien, welche allesamt im Anhang gut dokumentiert als Quellen angeführt sind. Dawson schreibt packend und illustriert seine Ausführungen mit vielen einfachen Analogien, die auch für nicht Naturwissenschaftler gut zu verstehen sind. Sehr gut gefällt mir auch seine Ehrlichkeit, wenn er auf S. 285 beschreibt, dass viele in diesem Buch erwähnten Forscher zur Zielscheibe von Spott, Rufmord und Unterdrückung geworden seien. Er tröstet sich dabei mit einem historischen Vergleich, in dem er schreibt: "Ebenso wie der Wiener Arzt Ignatz Semmelweis im 18. Jahrhundert verspottet wurde (wegen seines Vorschlags, dass Chirurgen sich vor Operationen die Hände waschen sollten) oder wie Edward Lister angeprangert wurde, weil er sein Krankenhaus mit Karbolsäure desinfizierte, so sahen die Pioniere der neuen Medizin des Bewusstseins und der neuen Psychologie hartnäckigem Widerstand gegen ihre Arbeit." (S. 285) Max Planck scheint diese Problematik auch schon gekannt zu haben, denn ihn zitiert Dawson auf S. 185: "Die Wahrheit triumphiert nie, ihre Gegner sterben nur aus." 


Doch Dawson lässt sich davon nicht entmutigen, sondern beschreibt, dass auch nicht alle Zellen des Körpers Immunzellen zu sein brauchen, damit unser Körper erfolgreich Infektionen abwehren kann und zieht eine Analogie zur Gesellschaft: "Wie nur wenige die Renaissance in Gang brachten und die Welt damit für immer veränderten, so sind es auch heute nur ein paar Tausend Mutige, die die neue Revolution anfachen, deren Zeugen wir sind; sie haben nicht nur verstanden, wie sich ihre Gedanken und Gefühle auf ihre eigene Genexprimierung auswirken, sondern auch, dass sie selbst Katalysatoren für die Veränderung der Gesellschaft sind. Indem sie ihr eigenes Bewusstsein transformieren, werden sie Vorreiter für für die Transformation des Ganzen. Sie leben modellhaft vor, wie ein transformierter Mensch sein kann; sie sind sozusagen die sozialen Gene, die das Immunsystem der ganzen Gesellschaft aktivieren." (S. 298)

Auf S. 292 kann man sogar die These lesen, dass das Energieklopfen (die Klopfakupressur) für das 21. Jahrhundert etwas Ähnliches sei, wie es das Händewaschen für das 19. Jahrhundert war.

Wie funktioniert denn nun diese sagenhafte neue Medizin? Das Buch gibt gute Antworten, doch ein wichtiger Aspekt ist sicher auf S. 140 gut zusammengefasst: "Ihr Körper verfügt über zwei Systeme: ein mechanisch-chemisches Signalsystem, das auf der Ionenbewegung durch die Zellmembran basiert sowie auf der Diffusion von Hormonen und Neurotransmittern, und ein elektromagnetisches Signalsystem. Beide, das mechanische und das elektromagnetische System, können Zellen und Gene dazu aktivieren, die Absicht des Nutzers umzusetzen. Doch die derzeitige Medizin konzentriert sich fast nur auf Ersteres und schenkt Letzterem unerklärlich wenig Aufmerksamkeit. Und die Behandlungspläne der Schulmedizin ignorieren praktisch das viel schnellere und effizientere energetische Signalsystem."


Neben vielen spannenden Facts aus der Forschung bietet das Buch auch noch Kurzanleitungen zu verschiedenen Techniken wie EFT (Emotional Freedom Technique), TAT (Tapas Acupressure Technique) oder einem "Fünf-Minuten-Energie-Programm".