Mittwoch, 31. Oktober 2012

MMS - Wundermittel gegen alles?

Von einer Schülerin erfuhr ich erstmals von Jim Humble und seinem Buch "MMS: Der Durchbruch".
 Sie gab mir dieses Buch, damit ich mich selber über dieses Wundermittel informieren konnte. Ich bin immer sehr dankbar für solche Hinweise und machte mich natürlich sofort an die Lektüre.
Auffallend ist, wie viel Humble über seine eigene Geschichte rund um die Entdeckung schreibt. Man erfährt sehr viel über die für ihn hinderlichen Umstände, mit denen er seit der Entdeckung seines Wundermittels zu kämpfen hat. Er stellt sich dabei als David dar, der gegen mehrere Goliaths kämpft. Unter anderem erwähnt er auch immer wieder, dass er kaum genug Geld habe, um das Buch zu veröffentlichen, sich aber darauf verlasse, dass die Menschen die Information schon verbreiten werden. Unter www.mobiwell.com könne man sich ausserdem den ersten Teil des Buches gratis downloaden, was hoffentlich zur weiteren Verbreitung beitrage. Da erstaunt es nicht, dass Hubmle auch das Geld für "seriöse" Forschung fehlt, was er natürlich ausserordentlich bedauert.

MMS bedeutet "Miracle Mineral Supplement" und Humble schreibt, "dass aus MMS (28 Prozent Natriumchlorit) Chlordioxid (ClO2) entsteht, wenn man es mit Essig versetzt." (S. 38). MMS ist also Natriumchlorit, das zur Aktivierung zuerst mit Essig (oder Limonen-, resp. Zitronensaft) vermischt werden muss. Nach einer Wartezeit von drei Minuten soll man das Gemisch mit Wasser oder frisch gepresstem Apfel-, Trauben-, Cranberry- oder Ananassaft auffüllen und danach trinken. Als Standarddosis nennt Humble 15 Tropen, warnt aber davor, dass sehr kranke Patienten lieber nur mit 2 Tropfen Anfangsdosis beginnen sollen. Immerhin erwähnt Humble auch, was man machen soll, wenn man diese Standarddosis nicht verträgt oder zuviel von seinem Wundermittel abkriegt: "Wer mehr als einen halben Teelöffel der Minerallösung geschluckt hat, sollte sofort so viel Wasser wie möglich trinken. Man kann mehrere Esslöffel der Lösung direkt aus der Flasche trinken; das schadet prinzipiell nicht, doch einem wird sterbenselend davon. Trinken Sie in diesem Fall so viel Wasser wie irgend möglich, am besten mit einem halben Teelöffel Natron pro Glas. Suchen Sie einen Arzt oder die Notaufnahme auf und geben Sie an, dass Sie eine Natriumchloritlösung geschluckt haben." (S.117)

Humble zementiert sein Buch mit "Beweisschreiben" über die Wirksamkeit seines Wundermittels und bei der Lektüre fragte ich mich, wieso um Himmels Willen MMS nicht längst in aller Munde ist. So bin ich selber auf Internet-Recherche gegangen und habe dabei innerhalb kürzester Zeit auch eine Sicherheitswarnung des BAG gefunden: 
"Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rät vom Konsum des Produktes „Miracle Mineral Supplement“ („MMS“) dringend ab. Die im Internet von verschiedenen Händlern angebotenen Produkte können gemäss Meldungen aus dem In- und Ausland nach Einnahme zu gastrointestinalen Störungen (Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall) oder bei direktem Hautkontakt der unverdünnten Lösungen zu Verätzungen führen." (http://www.bag.admin.ch/themen/lebensmittel/04861/11249/index.html?lang=de)

Auch Wikipedia schreibt über MMS ziemlich unmissverständlich: "Bei dieser umstrittenen Therapiemethode wird Natriumchloritlösung verabreicht, in welcher durch Zumischen von Citronensäure das hochreaktive giftige Chlordioxid frei gesetzt wird, das normalerweise zu Desinfektionszwecken oder zum Bleichen verwendet wird.
Die Behandlung mit MMS wird als Quacksalberei eingestuft.[11] Mehrere Gesundheitsbehörden warnten inzwischen vor MMS und haben teilweise auch konkrete Maßnahmen zum Verbraucherschutz ergriffen. 2009 wurden im australischen Bundesstaat Queensland einer Laienheilerin vom Brisbane Supreme Court Heilungsversprechen sowie die Verabreichung nicht zugelassener Arzneimittel untersagt, nachdem sie in ihrer Garage Krebskranken MMS intravenös verabreicht hatte.[12] In Kanada wurde MMS im Mai 2010 von der Behörde Health Canada verboten und vor der Einnahme gewarnt.[13] Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) warnte im Juli 2010 vor der Einnahme von MMS mit der Begründung, dass das Mittel industrielle Bleichmittel enthalte und es zu erheblichen Gesundheitsschäden kommen könne, zahlreiche Meldungen über gesundheitliche Schäden bei MMS-Kunden hätten die Behörde bereits erreicht" (http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumchlorit)

Mich selber überzeugen in Humbles Buch einige Dinge nicht: Er preist MMS beispielsweise als hochwirksames Mittel gegen Killerzellen, Krebszellen, Viren und pathogenen Bakterien. Er scheint dabei zu übersehen, dass Killerzellen zu unserem Immunsystem gehören und keineswegs zu "vernichtungswürdigen" Pathogenen. Auch seine Theorie zur Entstehung von Krankheiten finde ich äusserst seltsam: Er behandelt Viren gleich wie Bakterien, obwohl Viren keine "Kolonien" bilden können (weil es sich ja bei Viren nur um Partikel und keine Lebewesen handelt). Ausserdem behauptet er, dass aktiviertes MMS "Böses" von "Gutem" unterscheiden könne und als schwaches Oxidationsmittel wirke. Beides ist Falsch (mehr dazu unter: http://www.gesundheit.ch/mms/) .

Doch auf alle Fälle finde ich es spannend, die Diskussion um MMS weiter zu verfolgen (auch wenn ich persönlich auf ein Selbstexperiment verzichten werde). Weitere (Diskussions-)Infos: 




Sonntag, 14. Oktober 2012


Theillard de Chardin wusste schon, was die Physiker langsam beweisen:



Wie lange dauert es wohl, bis wir begreifen, was das bedeutet?