Dienstag, 24. September 2013

Feinstoffliche Felder zwischen Mythos und Wissenschaft



Über Marco Bischof habe ich in diesem Blog auch schon mal geschrieben (über sein Buch Salutogenese). Im Vergleich zu seinem Buch "Salutogenese" ist dieses Buch hier schon etwas schwierigere Kost. In einem ersten Teil schreibt Bischof über historische Ursprünge von feinstofflichen Feldern und Lebensenergiekonzepten. Begriffe wie "Prana", "Äther", "Mana", "Qi" und viele weitere werden kurz erklärt und z.T. auch miteinander in Bezug gesetzt. Im zweiten Teil des Buches schreibt Bischof über die Physik und die feinstofflichen Felder, was dann doch etwas abstrakter ist als der historische Exkurs.
In einem dritten Teil behandelt Bischof Praxis und Technologie des Feinstofflichen. Ähnlich wie schon im ersten Teil erklärt er hier verschiedene Praktiken und Techniken kurz und vergleicht sie teilweise auch miteinander.
Auf S. 368 schreibt er: "Während elektromagnetische Felder in der Tat energetische Wirkungen besitzen, das heisst Energie übertragen, handelt es sich bei den feinstofflichen Feldern um völlig andersartige "Informationsfelder", die ihre Wirkungen nicht durch Energieübertragung, sondern durch informative Auslösung von Prozessen erzielen, wobei die zur Fortführung des betreffenden Vorgangs nötige Energie meist aus dem Prozess selbst (bei Organismen aus dem Organismus selbst) bezogen wird."

Für mich besonders spannend ist seine Auseinandersetzung mit dem Bewusstsein, denn Bischof schreibt, dass man aufgrund der heutigen Interpretation der Quantenmechanik davon ausgehen müsse, dass wir durch unsere Beobachtung zur Schöpfung der physikalischen Welt beitragen. Soweit so gut, doch laut Bischof besteht unter den Naturwissenschaftler noch in zwei Punkten keine Einigkeit: "Einerseits glauben viele Physiker, Bewusstseinseinflüsse könnten allenfalls im Bereich der mikroskopischen Dimensionen von Elementarteilchen eine Rolle spielen, aber nicht im makroskopischen Bereich der Objekte unserer Alltagswelt. [...] Man mag sich noch nicht von der Annahme lösen, dass Geist (oder Bewusstsein) und Materie getrennte Bereiche sind, zwischen denen es keine Wechselwirkung gibt [...] Selbst eine Einwirkung des Bewusstseins auf den eigenen Organismus wird nur mit Mühe akzeptiert [...]" 
(S. 244)
Der zweite Streitpunkt betrifft die Frage, ob das Bewusstsein auf unser Gehirn beschränkt ist oder ob es so etwas wie ein "universelles Bewusstsein" gibt.
Bischof erklärt das Langzeitgedächtnis wie folgt: "Das Langzeitgedächtnis wird in der Quanten-Neurodynamik als ein strukturierter Komplex von Vakuumzuständen verstanden, die Erinnerung als eine Emission von kohärenten Biophotonen-Signalen aus dem Vakuumzustand." (S. 247)

Spannend fand ich auch die Beschreibung von Experimenten mit Digital Biology: Der französische Immunologe Jacques Benveniste löste 1988 einen Skandal aus, als er aufgrund seiner Experimente auf eine Erinnerungsfähigkeit von Wasser schloss. Er kam zu diesem Schluss, weil er Antikörper in eine Wasserlösung gab und diese derart stark verdünnte, dass gar keine (materiellen) Antikörper mehr im Wasser sein konnten. Die Reaktion der weissen Blutzellen erfolgte aber auch bei einer derart stark verdünnten Lösung. Benveniste glaubt, dass Substanzen "molekulare Signale" haben, welche auf Trägermedien wie beispielsweise Wasser gespeichert werden. Er versuchte, solche Signale auf elektronische Speichermedien wie Disketten zu speichern und via Internet und Telefon zu übertragen. "Er nennt dieses neue Gebiet Digital Biology , und glaubt, es eröffne die Möglichkeit, 'die spezifische Aktivität von biologisch-aktiven Molekülen und die immunologische Signatur von Viren und Bakterien mit Hilfe einer Computer-Soundkarte wie Musik auf Diskette aufnehmen' und damit bei Lebewesen exakt die Wirkung des betreffenden Stoffs auslösen zu können." (S. 267) Mehr Infos dazu gibt's hier: http://digibio.com/
Bischof erwähnt, dass auch die Transplantationsmedizin vom Phänomen schreibt, dass Organspender plötzlich Erinnerungen ihrer Spender haben oder deren Lebensgewohnheiten u./o. Präferenzen übernehmen. Mittlerweile gibt es mehrere dokumentierte Erfahrungsberichte, die den Schluss zulassen, dass alle lebende Materie ein Gedächtnis besitzt.

Abschliessend stellt Bischof jedoch auch wieder fest, "dass das Wesen von Naturwissenschaft und Physik weitgehend dadurch bestimmt ist, dass sie nicht-materielle, seelische und geistige Faktoren gerade deswegen aus der Welterklärung ausschliesst, weil ihr Ziel seit jeher die Beherrschung der materiellen, äusseren Welt war." (S. 369)