Dienstag, 18. November 2014

Gedanken steuern Gene - Studie der ETH

Am 11.11.14 hat ETH-Forscher Martin Fussenegger und sein Team eine Studie zu einem von ihnen entwickelten Gen-Netzwerk publiziert. Dieses Netzwerk wird über Gehirnströme aktiviert und führt dazu, dass je nach Gedanken unterschiedliche Mengen eines gewünschten Moleküls produziert werden.

Ich finde es einfach sagenhaft, dass es den ETH-Forschern gelungen ist, menschliche Hirnströme abzugreifen, diese dann drahtlos an ein Gen-Netzwerk zu übertragen und dadurch die Genaktivität zu beeinflussen. Somit beweist eine Studie der ETH die Macht der Gedanken!

Die Kommunikation zwischen "Sender" (dem denkenden Menschen) und "Empfänger" (genetisch veränderte Zellen, die auf Nah-Infrarot-Licht reagieren) findet über ein elektromagnetisches Feld statt.

Gehirnströme der Versuchspersonen werden aufgefangen, ausgewertet und via Bluetooth an einen Controller übertragen, der wiederum einen Feldgenerator steuert, welcher schliesslich ein elektromagentisches Feld erzeugt. Durch dieses elektromagnetische Feld wird ein LED-Implantat induktiv mit Strom versorgt, wodurch eine Nah-Infrarot-Lampe aufleuchtet, welche auf genetisch veränderte Zellen leuchtet. Im Inneren dieser Zellen ist ein verändertes lichtempfindliches Eiweiss, welches nach Bestrahlung mit Nah-IR-Licht eine Signalkettenreaktion auslöst, an deren Ende eben die Herstellung eines speziellen Moleküls (SEAP) passiert.

Super spannend ist auch, dass Menschen, die sich während des Experimentes in eine Meditation versenkten, die höchsten  SEAP-Werte in den "Empfängerzellen" herstellen konnten (verglichen mit den Gedankenzuständen "Biofeedback" und "Konzentration"). Hier stellt sich bei mir allerdings ein wenig die Frage, wie die aufgezeichneten Hirnströme überhaupt vor der Weitersendung an den Controller ausgewertet wurden. In diesem Experiment war es ja lediglich das Ziel, ein Nah-IR-LED in anzuschalten, welches dann wiederum eine einzige Reaktion in modifizerten Zellen in Gang setzte. Eine sehr komplexe, aber gleichzeitig auch eingeschränkte Versuchsanordnung, die zwar beweist, dass Gedanken in biologische Moleküle umgesetzt werden können. Doch wie genau unser Gehirn aus Psychologie Biologie macht und Millionen von Molekülen beeinflusst, ist damit noch lange nicht erklärt!

Eine Presse-Mitteilung der ETH in deutscher Sprache zu dieser sensationellen Forschung gibt es hier: https://www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2014/11/mit-gedanken-gene-steuern.html

Die entsprechende Studie in englischer Sprache bei "nature communications" ist hier abrufbar: http://www.nature.com/ncomms/2014/141111/ncomms6392/full/ncomms6392.html#compounds