Sonntag, 18. März 2012

Quantenphilosophie

Ulrich Warnke studierte Biologie, Physik, Geographie und Pädagogik und war jahrelang Universitätsdozent für Biomedizin, Biophysik, Umweltmedizin, Physiologische Psychologie und Psychosomatik, Präventivbiologie und Bionik. Er schreibt in seinem Buch "Quantenphilosophie und Spiritualität" über die Magie der Quantengesetze und den Schlüssel zu den Geheimnissen des menschlichen Seins.

Quantenphilosophie und Spiritualität - Der Schlüssel zu den Geheimnissen des menschlichen Seins

Sein Buch setzt relativ viel Vorwissen voraus, weil er viele Zusammenhänge ganz selbstverständlich erwähnt, ohne sie zu erklären. Er beginnt das Vorwort ganz einfach mit der Frage, wie es denn möglich sei, dass wir mit "unserem Willen, einem rein geistigen Prinzip, beliebig die Materie, beispielsweise unsere Arme und Beine bewegen" können.  Er schreibt auch auf der gleichen Seite: "Es gibt natürlich auch immer diejenigen, die sich keine solchen Fragen stellen, weil sie sich an das vermeintlich Selbstverständliche, an das Mess- und Berechenbare halten."(S. 10). Mich persönlich hat dieses Vorwort sehr angesprochen, und es hat mich total motiviert, in Warnkes Gedankenwelt einzutauchen.

Warnke schreibt in seinem Buch über die vermeintliche Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Spiritualität und über Erwartungen und Glaube. Auch der Placebo und der Nocebo-Effekt werden angefügt und es wird beschrieben, wie das Limbische System als Bindeglied zwischen höheren kognitiven Funktionen und emotionalen Reaktionen amtet. Gefühle können wir nicht mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen - sie werden vom Limbischen System generiert und via Neokortex ins Bewusstsein geschaltet. Interessant sind auch die Beschreibungen zur Funktion der Zirbeldrüse (S. 54-59), in welcher N,N-Dimethyltryptamin (DMT) produziert wird. DMT, ein Agonist von Serotonin, bewirkt eine weitere Steigerung der Aktivität im Limbischen System, die Unterbindung der Filterfunktion bestimmter Grosshirninstanzen und eine leichte Hemmung der linken Hemisphäre. Nach Ausschüttung von DMT haben Menschen mystische Erfahrungen, Traumhinhalte werden erst durch DMT möglich und im Sterbeprozess wird ganz besonders viel DMT ausgeschüttet. Warnke bezeichnet es als "stimulierbares Jenseintsmodul" und beschreibt, dass es bestimmte Techniken gibt, die DMT-Sekretion zu stimulieren (Schamanen aller Kulturen praktizieren solche Techniken gezielt).

Warnke macht auch einen Exkurs in die Quantenmechanik und beschreibt den wirklichen Urgrund aller Dinge als eine unermessliche Symphonie von Schwingungen und Überlagerungen von Schwingungsmustern (S. 66). Weiter beschreibt er, dass der Mensch durch lokale mentale Aktivität das universale Informationsfeld strukturieren könne und sich kontinuierlich Energie und Informationen aus dem Vakuum holen könne. "Materie besitzt das Potenzial, virtuelle Energie durch Information in Kräfte umzuwandeln und damit die Realität unserer dreidimensionalen Körperwelt zu schalten. [...] Information ist, so wie der Begriff hier gebraucht wird, ein geistiges Prinzip mit physikalischer Grundlage." (S. 72)

Etwas weiter hinten zitiert Warnke Max Planck: "Es gibt keine Materie, sondern nur ein Gewebe von Energien, dem durch intelligenten Geist Form gegeben wurde..." - Für mich ist das eine sehr schöne Umschreibung der "In-Form-ation"....

Zu Informationen kann man im Buch auch Einiges lesen, wie "Gedanken sind die vom zentralen Nervensystem, Emotionen die vom vegetativen Nervensystem verarbeiteten Informationen. [...] Bewusstsein wird damit zu einer Schnittstelle zwischen Informationsfeld und Materie." (S. 85)

Warnke zeigt auch auf, dass sich Gefühle und Gedanken nicht trennen lassen, dass Gefühle Begleitstoff der Gedanken seien. Negative Gedanken brauchen viel Energie. Diese Energie würde zusätzlich von schädlichen Noxen aus der Umwelt verbraucht. Die Folge davon: Wir hätten noch weniger Energie und würden deshalb in psychische Erkrankungen abdriften.

Wichtig finde ich auch Warnkes Einordnung in den persönlichen Erfahrungsschatz jedes Menschen: "Jede Information, die mithilfe des Bewusstseins zu einem Ich gelangt, wird vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die dieses Ich bisher gemacht hat, anders verarbeitet. [...] Wir nehmen die Aussenwelt wahr, indem wir in eine Art Resonanz mit ihr treten und unsere 'in Erwartung' befindlichen Schwingungen anregen lassen." (S. 99) 

"Wenn wir unsere Gefühle unter Kontrolle unseres Bewusstseins bringen, können wir unseren Körper im Sinne des Placeboeffekts in eine positive Richtung steuren und beliebig mit Energie aufladen." (S. 231)

Allerdings gibt auch Warnke zu, dass es nicht einfach mit dem Willen funktioniere, weil wir zuerst lernen müssten, Gefühlsäusserungen mit Vernunft/Bewusstsein zu dirigieren und umgekehrt auch die Vernunft mit dem Gefühl/Unterbewusstsein in Einklang zu bringen. So könnten wir dann zu einer Synthese von Intention und Intuition gelangen. Mir kommt da das "three minds into one mind" der alten taoistischen Schule in den Sinn...

Ganz zuhinterst in seinem Buch gibt Warnke in Kapitel 9 noch einen faszinierenden Einblick in die verborgene Weisheit der alchemistischen Geheimlehre. Für mich eines der der faszinierendsten Kapitel des Buches...

Hier kann man Warnke zuhören und -schauen:

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