Die Rettungsassistentin und Heilpraktikerin Susan Erk hat im Jahre 2010 ein kleines e-Book über russische Heilmethoden geschrieben. Da steht auch einiges über "gesunde Lebenseinstellung" und positive Gedanken drin. Geschrieben ist es sehr einfach und gut verständlich.
Ich bin davon überzeugt, dass wir - ganz im Sinne der Salutogenese - endlich anfangen müssen, unsere Gesundheit selber in die Hände zu nehmen. Auch der beste Arzt kann uns nicht heilen - er kann uns nur auf dem Weg zur Gesundheit die nötigen Impulse und/oder notwendigen "Notfallsinterventionen" geben.
Da meiner Meinung nach Information an erster Stelle steht (deshalb heisst dieser Blog ja auch Informationsmedizin) hier also der Link zum e-Book: http://terragermania.files.wordpress.com/2012/03/russische_heilgeheimnissedownload.pdf
Mittwoch, 20. Februar 2013
Montag, 18. Februar 2013
Salutogenese - Unterwegs zur Gesundheit
Der Schweizer Marco Bischof hat in Zürich Ethnologie und Religionswissenschaften studiert und lebt in Berlin. Er ist Autor mehrerer "grenzwärtiger" Bücher, versteht er sich doch als Berater für Grenzgebiete von Geistes- und Naturwissenschaften.
Mit dem Buch über Salutogenese schreibt er ein sehr fundiertes Buch über wissenschafthistorische Entwicklungen im Bereich Medizin- und Gesundheitsverständnis. Wer hier konkrete Tips oder gar Anleitungen für einen Weg in die Gesundheit erwartet, wird enttäuscht: Bischof greift das Thema von rein theoretischer Seite an. Doch da lernt man auch viele gute Konzepte und Zusammenhänge. Das Konzept der Salutogenese betrachtet in erster Linie die Gesundheit: Im Zentrum der Untersuchungen steht nicht die Krankheit, sondern was eben Gesunde Menschen für Fähigkeiten haben, die sie eben gesund sein lassen. "Die bisher weithin ignorierte und unterschätzte Fähigkeit des Menschen, seine eigenen physiologischen und psychologischen Zustände zu regulieren und zu verändern, muss generell als der wichtigste Faktor der Salutogenese bezeichnet werden." (S. 187)
Sehr gut gefallen hat mir beispielsweise die von Bischof zitierten Wirkprinzipien einer pathogenetisch orientierten Therapie (Kunstheilung) und einer hygiogenetisch orientierten Therapie (Selbstheilung) nach Hildebrand (1977): Die Kunstheilung hat die Ausschaltung von Symptomen zum Ziel, führt zu einer Lenkung oder Korrektur und strebt (sofern nötig) einen Ersatz von geschwächten und ausgefallenen Körperfunktionen oder gar Organen an. Der behandelte Organismus bleibt dabei passiv. Die Selbstheilung hingegen strebt durch Schonung eine Erholung an, versucht durch Anregung der Selbstordnung eine Normalisierung im Organismus herbeizuführen und will durch Training zu einer Kräftigung führen. Hier wird also der behandelte Organismus stark aktiviert. (S. 66/67)
Ich lernte auch, dass das Konzept der morphogenetischen Felder nicht ganz so neu ist: "In den frühen 20er Jahren wurde von Paul Weiss und Alexander Gurwitsch die Hypothese eines "biologischen Felds" oder morphogenetischen Feldes" als Instrument zum Verständnis von organischer Entwicklung, Regeneration und Morphogenese (Formbildung) sowie zur Aufstellung von Voraussagen für eine experimentelle Überprüfung in der Biologie eingeführt." (S. 197)
Als wichtige Basis für Gesundheit nennt Bischof auch die Maslow'sche Bedürfnispyramide: Grundbedürfnisse wie Physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse sowie Achtungsbedürfnisse werden als Basis der höheren Bedürfnisse (Kognitive, Ästhetische Bedürfnisse sowie Selbstverwirklichungsbedürfnisse) gesehen.
Richtig erfrischend fand ich es, von Bischof zu lesen, dass drei heute weit verbreitete Annahmen über die ganzheitliche Richtung der Medizin ("Alternativmedizin", "Ganzheitsmedizin", "Biologische Medizin") korrigiert werden müssen: "nämlich erstens, dass sie etwas Neues sei, zweitens, dass sie eine Aussenseitermedizin sei, und drittens, dass sie eine reine Erfahrungsheilkunde ohne wissenschaftliche Begründung sei. Sie steht in der im Lauf der Jahrhunderte immer wieder erneuerten Tradition der hippokratischen Medizin, die auch im 19. Jahrhundert nicht völlig verschwunden ist, wenn sie auch mit dem Aufkommen der von den Ergebnissen der experimentellen Laboratoriumswissenschaft bestimmten "wissenschaftlichen Medizin" von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an immer mehr zurückgedrängt wurde." (S. 180)
Laut Bischof steht in der modernen Biomedizin im Mittelpunkt der Therapie die Aktivierung der Selbstregulation (des "inneren Arztes" des Organismus), was ganz in hippokratischer Tradition ist. Bischof zeigt aber auch die Stärken der Schulmedizin: "Da, wo das Unspezifische an seine Grenzen stösst, weil die Selbstheilungsfähigkeit des Organismus zur Bewältigung der Störung aus eigener Kraft zu schwach ist, muss die spezifische Notfallmedizin eingreifen; hier hat sie ihre unbestrittene Stärke." (S. 182)
"Nicht nur die Natur der pathogenen Einflüsse bestimmt Art und Verlauf der Erkrankung, sondern die individuelle Reaktionweise oder typische Regulationsform (Konstitution) der einzelnen Person, die durch teils vererbte, teils erworbene, teils feststehende, teils beeinflussbare Krankheitsneigungen (Disposition, Diathesen) gekennzeichnet ist". (S. 182)
Ein Video mit einem Vortrag Bischofs über das Konzept der Salutogenese ist hier abrufbar:

Sehr gut gefallen hat mir beispielsweise die von Bischof zitierten Wirkprinzipien einer pathogenetisch orientierten Therapie (Kunstheilung) und einer hygiogenetisch orientierten Therapie (Selbstheilung) nach Hildebrand (1977): Die Kunstheilung hat die Ausschaltung von Symptomen zum Ziel, führt zu einer Lenkung oder Korrektur und strebt (sofern nötig) einen Ersatz von geschwächten und ausgefallenen Körperfunktionen oder gar Organen an. Der behandelte Organismus bleibt dabei passiv. Die Selbstheilung hingegen strebt durch Schonung eine Erholung an, versucht durch Anregung der Selbstordnung eine Normalisierung im Organismus herbeizuführen und will durch Training zu einer Kräftigung führen. Hier wird also der behandelte Organismus stark aktiviert. (S. 66/67)
Ich lernte auch, dass das Konzept der morphogenetischen Felder nicht ganz so neu ist: "In den frühen 20er Jahren wurde von Paul Weiss und Alexander Gurwitsch die Hypothese eines "biologischen Felds" oder morphogenetischen Feldes" als Instrument zum Verständnis von organischer Entwicklung, Regeneration und Morphogenese (Formbildung) sowie zur Aufstellung von Voraussagen für eine experimentelle Überprüfung in der Biologie eingeführt." (S. 197)
Als wichtige Basis für Gesundheit nennt Bischof auch die Maslow'sche Bedürfnispyramide: Grundbedürfnisse wie Physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse sowie Achtungsbedürfnisse werden als Basis der höheren Bedürfnisse (Kognitive, Ästhetische Bedürfnisse sowie Selbstverwirklichungsbedürfnisse) gesehen.
Richtig erfrischend fand ich es, von Bischof zu lesen, dass drei heute weit verbreitete Annahmen über die ganzheitliche Richtung der Medizin ("Alternativmedizin", "Ganzheitsmedizin", "Biologische Medizin") korrigiert werden müssen: "nämlich erstens, dass sie etwas Neues sei, zweitens, dass sie eine Aussenseitermedizin sei, und drittens, dass sie eine reine Erfahrungsheilkunde ohne wissenschaftliche Begründung sei. Sie steht in der im Lauf der Jahrhunderte immer wieder erneuerten Tradition der hippokratischen Medizin, die auch im 19. Jahrhundert nicht völlig verschwunden ist, wenn sie auch mit dem Aufkommen der von den Ergebnissen der experimentellen Laboratoriumswissenschaft bestimmten "wissenschaftlichen Medizin" von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an immer mehr zurückgedrängt wurde." (S. 180)
Laut Bischof steht in der modernen Biomedizin im Mittelpunkt der Therapie die Aktivierung der Selbstregulation (des "inneren Arztes" des Organismus), was ganz in hippokratischer Tradition ist. Bischof zeigt aber auch die Stärken der Schulmedizin: "Da, wo das Unspezifische an seine Grenzen stösst, weil die Selbstheilungsfähigkeit des Organismus zur Bewältigung der Störung aus eigener Kraft zu schwach ist, muss die spezifische Notfallmedizin eingreifen; hier hat sie ihre unbestrittene Stärke." (S. 182)
"Nicht nur die Natur der pathogenen Einflüsse bestimmt Art und Verlauf der Erkrankung, sondern die individuelle Reaktionweise oder typische Regulationsform (Konstitution) der einzelnen Person, die durch teils vererbte, teils erworbene, teils feststehende, teils beeinflussbare Krankheitsneigungen (Disposition, Diathesen) gekennzeichnet ist". (S. 182)
Ein Video mit einem Vortrag Bischofs über das Konzept der Salutogenese ist hier abrufbar:
Sonntag, 9. Dezember 2012
Der Zufall - ein Prinzip?
Das Schweizer Forschungsmagazin horizonte vom Dezember widmet sich u.a. der Frage nach dem Zufall. In diesem Artikel wird beschrieben, wie Biologen anhand von Versuchen feststellen, dass auch genetisch identische Zellen sich nicht immer gleich verhalten. Lange Zeit erklärte man dieses Phänomen mit dem "zufälligen Rauschen", doch heute sehen die Forscher immer genauere Muster hinter dem Zufall.
Im Artikel kommt natürlich auch Darwins Evolutionstheorie zum Zug, nach der die natürliche Selektion die best mögliche Variante aus zufälligen Variationen auswählt. Nun haben Forscher um Martin Ackermann von der ETH Zürich und der Eawag sich die Frage gestellt, ob der Zufall eventuell nicht einfach sinnlos sei, sondern einem höheren Zweck diene. Gemäss Ackermann wirkt der Zufall nicht in jeder Situation gleich stark. Bei lebenswichtigen (sogenannt essentiellen) Genen wirkt sich der Zufall offenbar weniger stark aus als bei Genen, die beispielsweise bei Anpassungsvorgängen an die Umwelt (z.B. Stressvorgänge) zum Zug kommen.
"Weil die Bakterienkolonien aus genetisch identischen und zudem der gleichen Umgebung ausgesetzten Zellen bestehen, müssten sie sich gleich verhalten. Doch dem ist nicht so. 'Diese Schulbuchmeinung ist überholt', sagt Ackermann."
Ein anderer Forscher ist der Ansicht, dass dieses unterschiedliche Verhalten vielleicht mit erklärbaren, zusätzlich regulierten Mustern zu tun habe. Dies bedeutet, dass in der Biologie länger je mehr die Einsicht keimt, dass der Zufall gesteuert, und somit eine Notwendigkeit ist.
Ich finde das höchst interessant: Was, wenn nun irgendwelche Informationsfelder (zB. Sheldrakes Morphogenetische Felder) via Zellmembran und Zellmatrix die Genexprimierung im Zellkern steuern könnten? Es gibt auch verschiedene Theorien, wonach die DNS direkt in Resonanz mit gewissen Frequenzen treten könnte...
Link zum Artikel: http://issuu.com/snsf/docs/horizonte_95_d
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Der Schweizer Marco Bischof forscht seit Jahren im naturwissenschaftlichen Grenzbereich. Laut seiner Homepage studierte er in Zürich Ethnologie und Religionswissenschaften und ist Atemtherapeut/Atempädagoge nach Prof. Ilse Middendorf. Er hielt am 12. Juni dieses Jahres eine Vorlesung zum Thema "Gesundheit und Lebenskompetenz im Zeitalter der Verbundenheit".
Weitere Infos zu Bischof: http://www.marcobischof.com/de/person/index.html
Auf Bischof bin ich gestossen Dank eines Artikels über Energiemedizin von den Ärzten Hendrik Treugut und Manfred Doepp. Sie zitieren in ihrer Informationsschrift zu "Energy Medicine" Bischof wie folgt:
"Das energiemedizinische Modell des menschlichen Organismus, das sich aus diesen Vorstellungen ergibt, umfasst eine mehrstufige Hierarchie von "Regulationsebenen" oder Ebenen der biologischen Funktion. Zwischen den festen Körpern auf der einen und dem Bewußtsein auf der anderen Seite liegen demnach folgende Zwischenstufen:
1. die physiologisch-biochemische Regulation (das Säure-Basen-Gleichgewicht, Redoxpotentiale, die bioelektronische Regulation usw.)
2. Die ganzheitlichen Regulationssysteme des Organismus (Nervensystem, hormonelle Regulation, Immunsystem, Grundregulation des Bindegewebesystems usw.)
3. Die Regulationsebene der elektromagnetischen Felder (Biophotonen), die man die "Bioenergetische Ebene" nennen könnte.
4. Die "Bioinformationsebene" der "subtle energies" (Potentiale, Skalarwellen usw.)
5. Die Transpersonale Ebene der "implizierten Ordnung" und des "vereinigten Feldes" der modernen Physik (die beiden letzten Ebenen gehören zum Vakuumbereich) "
Weitere Infos zu Bischof: http://www.marcobischof.com/de/person/index.html
Auf Bischof bin ich gestossen Dank eines Artikels über Energiemedizin von den Ärzten Hendrik Treugut und Manfred Doepp. Sie zitieren in ihrer Informationsschrift zu "Energy Medicine" Bischof wie folgt:
"Das energiemedizinische Modell des menschlichen Organismus, das sich aus diesen Vorstellungen ergibt, umfasst eine mehrstufige Hierarchie von "Regulationsebenen" oder Ebenen der biologischen Funktion. Zwischen den festen Körpern auf der einen und dem Bewußtsein auf der anderen Seite liegen demnach folgende Zwischenstufen:
1. die physiologisch-biochemische Regulation (das Säure-Basen-Gleichgewicht, Redoxpotentiale, die bioelektronische Regulation usw.)
2. Die ganzheitlichen Regulationssysteme des Organismus (Nervensystem, hormonelle Regulation, Immunsystem, Grundregulation des Bindegewebesystems usw.)
3. Die Regulationsebene der elektromagnetischen Felder (Biophotonen), die man die "Bioenergetische Ebene" nennen könnte.
4. Die "Bioinformationsebene" der "subtle energies" (Potentiale, Skalarwellen usw.)
5. Die Transpersonale Ebene der "implizierten Ordnung" und des "vereinigten Feldes" der modernen Physik (die beiden letzten Ebenen gehören zum Vakuumbereich) "
Zeitenwende 2012? Was ist die Schumann-Resonanz und warum soll sie sich erhöhen?
Für alle, die Angst vor dem Weltuntergang haben...
Hier kann man von einem Fachmann auf amüsante und fundierte Art und Weise lesen, was es mit der in der Esotherik-Szene viel angepriesenen Erhöhung der Schwingungsfrequenz kurz vor dem Bewusstseinssprung auf sich hat.
Zeitenwende 2012? Was ist die Schumann-Resonanz und warum soll sie sich erhöhen?
Hier kann man von einem Fachmann auf amüsante und fundierte Art und Weise lesen, was es mit der in der Esotherik-Szene viel angepriesenen Erhöhung der Schwingungsfrequenz kurz vor dem Bewusstseinssprung auf sich hat.
Zeitenwende 2012? Was ist die Schumann-Resonanz und warum soll sie sich erhöhen?
Dienstag, 20. November 2012
Blackout im Gehirn
Das Spektrum der Wissenschaft behandelt in seinem Dezember-Heft unter anderem die neurologische Entstehung eines Blackouts. Als Lehrerin, die von Schülern oft hört, dass sie einen Blackout hatten oder gerade haben, hat mich der Artikel natürlich sehr interessiert...Information ist die beste Medizin - deshalb hier einige Infos zum Blackout:
Das Grosshirn ist evolutiv relativ "jung" und wird gemeinhin als Sitz der Ratio angesehen. Der Artikel beschreibt, wie unter Stress der präfrontale Kortex ausgeschaltet wird. Unter Stress wird das Angstzentrum in der Amygdala (unser emotionales Zentrum im Zwischenhirn welches evolutiv viel älter ist) aktiviert, wodurch sich die Produktion der Stresshormone Noradrenalin und Dopamin im Hirnstamm erhöht. Genau dieser Mechanismus führt laut dem Artikel dazu, dass der präfrontale Kortex - und somit auch unsere Ratio - ausfällt und sich unflexibles Verhalten sowie weitere negative Emotionen breitmachen. Unser Arbeitsgedächtnis und somit auch das Konzentrationsvermögen werden unter diesem neurologischen Stressmilieu stark beeinträchtigt und es fällt uns schwer, unser Verhalten zu kontrollieren. Der Körper reagiert auf den Stress mit noch mehr Stresshormonen: Die Nebennieren schütten Cortisol aus, welches über die Blutbahnen auch ins Gehirn gelangt und dort den Effekt noch verstärkt.
Evolutiv macht diese Angstreaktion Sinn: Angst ist lebensrettend! Wer Angst hat, rennt um sein Leben und analysiert nicht mehr lange, welche Vor- oder Nachteile eine direkte Konfrontation mit dem Mammut (oder Bären) bringen würde... In dem Moment wird also die kognitive Leistung des präfrontalen Kortex wirklich nicht gebraucht. Doch in der heutigen Zeit sind die Mammuts und Bären eher unfassbar und durch moderne Stressoren ersetzt worden, während unser Körper immer noch gleich auf Angst reagiert wie in der Steinzeit. Wenn ein Lehrer die gleiche Reaktion auslöst wie ein Höhlenbär, würde der betroffene Schüler wohl besser Reissaus nehmen - sein Körper bereitet ihn jedenfalls darauf vor...
Die Hoffnung der Forscher besteht darin, stressbedingte Verhaltensfehler besser vermeiden zu können, wenn man versteht, wie das Gehirn von "rational" auf "impulsiv" umschaltet. Dass hier auch medikamentöse Therapien im Interesse stehen, wird ebenfalls erwähnt.
Doch mir gefällt der letzte Absatz des Artikels eindeutig am besten: "Möglicherweise verbessert sich unsere Selbstbeherrschung bereits dadurch, dass wir wissen, wie unser Denkorgan auf Stressbelastungen reagiert. Wenn Sie etwa bei der nächsten Prüfung einen gedanklichen Aussetzer haben oder während einer wichtigen Rede einen Blackout erleben, machen Sie sich klar, dass Ihr Gehirn damit lediglich versucht, Sie vor dem Bären zu retten. Dieser Gedanke könnte Ihnen zumindest ein heilsames Schmunzeln entlocken."
Die Autorinnen Amy Arnsten, Rajita Sinha und Carolyn Mazure (alle von der Yale School of Medicine) scheinen also auch um die Kraft des Lächelns zu wissen...
Und weil die Hoffnung besteht, dass wir unsere Selbstbeherrschung beim nächsten Blackout verbessern, wenn wir wissen, was im Gehirn gerade abgeht, hier noch die Grafik aus dem Artikel:
Mehr Infos dazu: http://www.spektrum.de/artikel/1168626
Das Grosshirn ist evolutiv relativ "jung" und wird gemeinhin als Sitz der Ratio angesehen. Der Artikel beschreibt, wie unter Stress der präfrontale Kortex ausgeschaltet wird. Unter Stress wird das Angstzentrum in der Amygdala (unser emotionales Zentrum im Zwischenhirn welches evolutiv viel älter ist) aktiviert, wodurch sich die Produktion der Stresshormone Noradrenalin und Dopamin im Hirnstamm erhöht. Genau dieser Mechanismus führt laut dem Artikel dazu, dass der präfrontale Kortex - und somit auch unsere Ratio - ausfällt und sich unflexibles Verhalten sowie weitere negative Emotionen breitmachen. Unser Arbeitsgedächtnis und somit auch das Konzentrationsvermögen werden unter diesem neurologischen Stressmilieu stark beeinträchtigt und es fällt uns schwer, unser Verhalten zu kontrollieren. Der Körper reagiert auf den Stress mit noch mehr Stresshormonen: Die Nebennieren schütten Cortisol aus, welches über die Blutbahnen auch ins Gehirn gelangt und dort den Effekt noch verstärkt.
Evolutiv macht diese Angstreaktion Sinn: Angst ist lebensrettend! Wer Angst hat, rennt um sein Leben und analysiert nicht mehr lange, welche Vor- oder Nachteile eine direkte Konfrontation mit dem Mammut (oder Bären) bringen würde... In dem Moment wird also die kognitive Leistung des präfrontalen Kortex wirklich nicht gebraucht. Doch in der heutigen Zeit sind die Mammuts und Bären eher unfassbar und durch moderne Stressoren ersetzt worden, während unser Körper immer noch gleich auf Angst reagiert wie in der Steinzeit. Wenn ein Lehrer die gleiche Reaktion auslöst wie ein Höhlenbär, würde der betroffene Schüler wohl besser Reissaus nehmen - sein Körper bereitet ihn jedenfalls darauf vor...
Die Hoffnung der Forscher besteht darin, stressbedingte Verhaltensfehler besser vermeiden zu können, wenn man versteht, wie das Gehirn von "rational" auf "impulsiv" umschaltet. Dass hier auch medikamentöse Therapien im Interesse stehen, wird ebenfalls erwähnt.
Doch mir gefällt der letzte Absatz des Artikels eindeutig am besten: "Möglicherweise verbessert sich unsere Selbstbeherrschung bereits dadurch, dass wir wissen, wie unser Denkorgan auf Stressbelastungen reagiert. Wenn Sie etwa bei der nächsten Prüfung einen gedanklichen Aussetzer haben oder während einer wichtigen Rede einen Blackout erleben, machen Sie sich klar, dass Ihr Gehirn damit lediglich versucht, Sie vor dem Bären zu retten. Dieser Gedanke könnte Ihnen zumindest ein heilsames Schmunzeln entlocken."
Die Autorinnen Amy Arnsten, Rajita Sinha und Carolyn Mazure (alle von der Yale School of Medicine) scheinen also auch um die Kraft des Lächelns zu wissen...
Und weil die Hoffnung besteht, dass wir unsere Selbstbeherrschung beim nächsten Blackout verbessern, wenn wir wissen, was im Gehirn gerade abgeht, hier noch die Grafik aus dem Artikel:
Mehr Infos dazu: http://www.spektrum.de/artikel/1168626
Freitag, 9. November 2012
Gehirnatmung

Unter dem Pseudonym Ilchi Lee schreibt der Gehirnforscher Seung-heon Lee, Präsident der Universität für Gehirnförderung, Bücher über seine Erkenntnisse und die praktischen Konsequenzen daraus. Zum Namen: 'Il' bedeutet 'Wahrheit', 'chi' bedeutet 'zeigen'. Der Name 'Ilchi' bedeutet also 'Aufweis der Wahrheit'.
Weitere Infos: http://german.ilchi.com/about/brain_edu.asp
Das Buch Gehirnatmung ist sehr gut lesbar und enthält viele konkrete Übungsanweisungen. Auch hier wird klar, dass es letztendlich um den Fluss von Energie geht. Auch Lee beschreibt, wie Energieblockaden zu Krankheiten führen können: "Wird die Blockade des Energieflusses chronisch, dann ist es wahrscheinlich, dass die nicht aus dem Körper ausgeschiedene stagnierende Energie zu einer Quelle von Unwohlsein und Krankheit wird, welche schliesslich körperlichen Ausdruck finden. Von einem energetischen Standpunkt gesehen, ist das Vorhandensein einer Krankheit ein Hinweis darauf, dass der Körper von dem Fluss der Lebensenergie im Universum abgeschnitten ist. Ist man eingetaucht in den Ozean brodelnder universaler Energie und verbindet Körper und Geist mit deren ständigem Fliessen, dann kann an nicht krank werden, selbst wenn man es möchte. Im Verlauf der Schulung in der Gehirnatmung lernen wir, bewusst eine Verbindung zur kosmischen Energie herzustellen, sie aufrechtzuerhalten und zu nutzen." (S. 18/19)
Und auch hier kommt wieder die Wichtigkeit der Information zum Ausdruck: "Das Gehirn auf der Informations- oder spirituellen Ebene zu trainieren bedeutet, dass wir das Gehirn mit guten, positiven Informationen versorgen. Gute Informationen sind kreativ, friedfertig und produktiv. Was die Information angeht, von denen wir uns tagtäglich nähren, so ist die wichtigste Art von Information diejenige, die mit unserer Identität zu tun hat. Wer bin ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Die Informationen, die sich auf diese beiden Fragen beziehen, sind deshalb so wichtig, weil sie die Ausrichtung unseres Lebens bestimmen und uns die Motivation liefern, die all unseren Tätigkeiten zugrunde liegen. Liefern wir deshalb gute Informationen über unsere Identität, dann kann unser Gehirn seinem Potential unendlicher Kreativität gerecht werden." (S. 34)
Dabei ist die entscheidende Instanz unser Bewusstsein: "Ihre Gedanken und Gefühle Ihrem Willen entsprechend zu lenken ist eine Sache der Macht des Bewusstseins. Bewusst unseren Geist zu bewegen ist weitaus schwieriger, als unseren Körper zu bewegen." (S. 76)
Lee zeigt auch anhand sehr guter Bilder den Aufbau des Gehirns und die Drei-Schichtigkeit "Reptilienhirn (Gehirnstamm), Säugetierhirn (Limbisches System) und Primatenhirn (Neocortex)". Ziel seiner Übungen ist es, das Bewusstsein so zu trainieren, dass der Energiefluss ganz gezielt durch alle drei Schichten geleitet werden kann. Auf S. 80 kann man lesen: "Solange unser Denken auf den logischen, rationalen Bereich des Neocortex beschränkt bleibt, scheint die Welt aus einzelnen, voneinander unterscheidbaren Teilen zu bestehen. Sobald wir in die Welt des limbischen Systems eintreten, erkennen wir, dass wir alle dieselbe emotionale und instinktive Grundausstattung besitzen, eine Gemeinsamkeit, die auf der Ebene des Gehirnstamms – durch den wir alle mit derselben Lebensenergie, die den Kosmos belebt, verbunden sind – sogar noch ausgeprägter ist. Und innerhalb des Gehirnstamms begegnen wir Yullyo, dem grundlegenden Rhythmus des Kosmos, dem Klang der Schöpfung selbst. […] Wir gehen über die irrige Vorstellung hinaus, nach der das „ich“ vom „Du“ getrennt ist, und tauchen in die allumfassende Schwingung des Yullyo ein. Yullyo ist grundsätzlich die allgegenwärtige Schwingung des Lebens."
Gehirnatmung hat aber auch mit verbesserter Sauerstoffzufuhr im Gehirn zu tun: "Für die Gehirnatmung ist Gesundheit der Zustand, in dem wir „in der Lage sind, unsere Energie und unseren Körper unseren bewussten Absichten entsprechend voll und ganz zu nutzen“. [..] Unser Körper sollte in optimaler Verfassung sein und über einen grossen Vorrat von Energie verfügen. Und das Wichtigste ist die Erkenntnis, dass wir tatsächlich die Meister unserer Körper sind.
Wie der Name schon sagt, hat die Gehirnatmung die Wirkung, die Sauerstoffzufuhr zu unserem Gehirn zu vergrössern, so dass der Wirkungsgrad der Gehirnzellen vergrössert wird. Da das Gehirn unsere sämtlichen körperlichen Funktionen kontrolliert, ist die Verbesserung der Gesundheit des Gehirns der schnellste Weg zur Verbesserung der gesamten Gesundheit." (S. 74)
Wer jetzt aber denkt, dass dieser Weg wirklich "schnell" ist, der irrt: Die Übungen sind sehr gut beschrieben und illustriert, doch es braucht wohl ernsthaftes Praktizieren, damit der gewünschte Effekt eintritt.
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