Mittwoch, 27. Mai 2020

Gesundmacher Herz

Der Mediziner Markus Peters schreibt in seinem sehr gut zu lesenden Buch viel Interessantes darüber, wie das Herz unseren gesamten Körper reguliert und steuert. Das Buch enthält viele gute Bilder,  Hinweise zu zusätzlicher Literatur ("zum Weiterlesen und Vertiefen") sowie auch praktische Übungen, die man gleich selber umsetzen kann. Sehr gut gefällt mir auch das "nicht-missionarische" von Peters. Gleich zu Beginn (auf S. 12) stellt er klar: "Das eine, einzig wahre Weltbild gibt es schlicht nicht!
Was will uns all das nun für das Thema dieses Buchs sagen? Die
Antwort lautet: Es gibt auf alles in dieser Welt unterschiedliche Sichtweisen
– und jede Sichtweise hat ihre Berechtigung."


Peters beschreibt die 4 Kommunikationswege zwischen Herz und Gehirn (neurale, biochemische, biophysikalische und energetische) gut verständlich und zeigt auf, dass Herz und Gehirn durchaus als gleichberechtigte Partner kommunizieren. Das Herz nimmt erwiesenermassen sogar direkten Einfluss  (mittels Herzfrequenzvariabilität) auf unser Gefühlshirn. Peters zeigt auf: "Wenn wir lernen, mithilfe der Herzfrequenz-Variabilität auf unser Herz zu „hören“, dann können wir im Weiteren auch lernen, bewusster mit unseren Emotionen umzugehen."

Auch der Chronobiologie und der Chronomedizin widmet Peters das Kapitel 4 in Form eines Gastbeitrages von Prof. Dr. Maximilian Moser. Weiter hinten im Buch zeigt dann Peters auf, dass Krankheiten oft infolge "gestörter oder unnatürlicher" Lebensryhthmen entstehen (Kapitel 11-13).

Das Buch zeigt anschaulich auf, wie sich unser vegetatives Nervensystem in "harmonische Balance" bringen lässt: "Gelingt es jedoch, die Herzfrequenz-Variabilität nachhaltig in einen regelmäßig schwingenden Zustand zu bringen, dann wird das Herz in die Lage versetzt, direkt positiv in den ganzen Körper hineinzuwirken."

Natürlich kommt auch Peters auf die Quantenphysik und Sheldrakes morphogenetische Felder zu sprechen und schreibt (S. 91): "Immer mehr renommierte Physiker (wie Hans-Peter Dürr, früherer Direktor des Max-Planck-Instituts) gehen deshalb davon aus, dass es ein solches, letztlich das gesamte Universum umspannendes und verbindendes „universales Feld“ gibt (bereits Max Planck selbst sprach in diesem Zusammenhang von einer „Matrix“).
Gibt es dieses quantenphysikalische universale Feld tatsächlich, dann stützt dies selbstverständlich die Sheldrake’sche Theorie der morphischen Felder entscheidend."

Interessant finde ich seinen Vergleich zwischen Herzdenken und Kopfdenken (ab S. 107): "Kopfdenken ist also eine weitverbreitete und oft auch durchaus erfolgreiche Planungsmethode. Sie beruht allerdings darauf, Erfahrungen aus der Vergangenheit zum alleinigen Maßstab für die Beurteilung der Zukunft zu machen. Das kann erfolgreich sein, es engt aber auch die Möglichkeiten, Zukunft frei zu gestalten, erheblich ein. [..] Das Herzdenken hingegen geht einen ganz anderen Weg. Das Herzdenken ist nicht auf die Analyse des Vergangenen ausgerichtet, sondern es denkt von der Zukunft, also vom Ziel her, das ich erreicht sehen möchte. [...] Herzdenken analysiert nicht, es synthetisiert: Es sieht Zusammenhänge – statt Vergangenes immer weiter aufzuspalten und
in seine Einzelteile zu zerlegen. [..] Verzeihen zu können setzt die Fähigkeit zum Herzdenken voraus.
Oder treffender gesagt: Es setzt voraus, dass ich das Herzdenken zulasse, dass ich von der Zukunft her denke, statt (schlechte) Erfahrungen aus der Vergangenheit in ständig wiederholtem, gedanklichem Kreisen immer neu zu bewegen und zu analysieren. [..] Wer also – dem Prinzip des Herzdenkens folgend – Gefühle der Liebe, des Verstehens, des Verzeihens aussendet, vermag damit bei sich selbst und in seiner Umgebung positive Wirkungen zu erzielen, die auf keine andere Weise entstehen könnten."

Weiter widmet Peters ein ganzes Kapitel den erstaunlichen Zusammenhängen zwischen Herz - Erde - Sonne und schreibt auf S. 131: "Sicher ist aber schon jetzt, dass unsere Gesundheit und auch unser Herz vom Erdmagnetfeld und damit von der Sonne intensiv beeinflusst werden."

Für mich neu und sehr faszinierend war Peters Aussage, dass das Blut in der frühen Embryonalentwicklung in den Blutseen der sich entwickelnden Plazenta bereits zu pulsieren beginnt, bevor das Herz als Organ überhaupt entstanden ist: "Diese sich verbindenden Blutinseln beginnen zu pulsieren – und zwar ohne jede Verbindung zum späteren Herzen (das es als Organ zu diesem Zeitpunkt ja auch noch gar nicht gibt). Und aus dem pulsierend strömenden Blut heraus bilden sich dann die ersten Gefäße. [...] Es ist also eine Tatsache, dass das sich entwickelnde Blut gleichsam „von alleine“ zu pulsieren beginnt, und dass dieses Pulsieren nicht etwa erst mit der Ausbildung und dem „Anschluss“ des Herzens an
die ersten Blutgefäße anfängt."

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